Vogelfrei in den Dolomiten!

Von Adlern und Abenteuern …

„Auf, auf!“ Mein Freund weckt mich an diesem Urlaubsmorgen ganz besonders euphorisch. Ich versuche, seinen Weckrufen standzuhalten. Doch nach drei weiteren „Aufstehen!“, siegt die Neugierde.
Warum denn so motiviert heute? Und da fällt’s mir auch schon ein: Wandern ist angesagt! Auf die Berge, auf die freut er sich schon seit Monaten – das Flachland rund um unser norddeutsches Dörfchen ist schließlich „total langweilig“, wenn man ihn fragt. So eine tiefsitzende Freude will man natürlich nicht vermiesen! Ich nehme also all meinen Willen zusammen und schwinge mich aus dem Bett. Immerhin erwartet mich hier im Hotel Engel ja auch ein energiereiches und gesundes Frühstücksbuffet - was könnte besser dazu geeignet sein, mich über das frühe Aufstehen hinweg zu trösten?!

Während ich ein paar Augenblicke später auf der Terrasse sitze und frühstücke, betrachte ich die wilden Wälder und erhabenen Bergkronen und werde mir erst richtig bewusst, was für eine Kraft in ihnen schlummert. Und ehe ich’s mich versehe, hat sie mich ebenfalls gepackt, die Bergfreude Auf geht’s – die Dolomiten rufen!

Bergeuphorie
Wanderrucksack, -stöcke und eine Wanderkarte leihen wir uns im Hotel aus – und nur wenige Minuten später sitzen wir in der Kabinenbahn Welschnofen und schweben hinauf in noch luftigere Höhen, zur Frommer Alm. Auf uns wartet heute der Hirzelweg – einer der schönsten Wanderwege in der Gegend und ganz gewiss der schönste am Rosengarten. Laut Tourenangaben ist er mittelschwer – wie für uns gemacht also! Mit dem Sessellift schweben wir hoch zur Kölner Hütte auf 2.337 m und ich halte unwillkürlich den Atem an: Der Weitblick ist schlichtweg überwältigend! Absolut filmreif. Mein Freund hat nicht übertrieben, als er mir das Dolomitenwandern schmackhaft machen wollte. Die Sonne bahnt sich ihren Weg zum Zenit und die Sicht ist wunderbar klar, genauso wie der Himmel.

Im Garten der Rosen
Auf dem Pfad Nummer 549, das ist nämlich der Hirzelweg, wandern wir entlang. Mal ein wenig aufwärts, dann ein bisschen abwärts, aber größtenteils eben unter den schroffen Wänden des Rosengartens entlang. Auf der anderen Seite, da begleitet uns hingegen eine schier unendliche Kette aus Berggipfeln am Horizont, einige im Vordergrund, andere im Hintergrund, und obwohl wir keine Ahnung haben, wie diese Berge heißen, fühlen wir uns ihnen irgendwie verbunden. So als wären sie unsere Bewacher. Für eine ganze Weile hängt jeder beim Gehen den eigenen Gedanken nach, bis wir zum Bronzeadler auf 2.349 m gelangen – das tierische Metall-Denkmal wurde zu Ehren von Theodor Christomannos errichtet, der (wie wir beim Planen der heutigen Tour gelesen haben) für den Ausbau der Infrastruktur im Eggental und somit auch für seine Zugänglichkeit und für den Tourismus verantwortlich war. Ein kleines Selfie-Shooting darf da natürlich nicht fehlen! „Schau mal, was ist denn das?“, ich tippe auf die Frontkamera meines Smartphones, weil ich glaube, eine Fliege hat sich drauf gesetzt. Doch der winzige braune Fleck geht nicht weg und da dreh’ ich mich instinktiv um und schaue hinter den Bronzeadler in die Bergkulisse – „Wahnsinn! Was für ein großer Vogel!“, wir sind ganz aufgedreht und müssen uns konzentrieren, um dem Tier hinterher zu schauen. Scheinbar schwerelos dreht der gewaltige Vogel dort zwischen den Felsen seine Runden, fast so, als wüsste er genau, dass ihn gerade alle bewundern. Denn neben und hinter uns haben sich inzwischen weitere Wanderer versammelt und alle schauen sie in den Himmel hinein. „Ein Steinadler!“, ruft einer der Schaulustigen aus, ein anderer hat schon längst seine Profikamera aus dem Rucksack geholt und knipst drauflos. Da kommt noch ein zweiter Vogel hinzu, sie kreisen gemeinsam zwischen den Bergspitzen, bis sie sich einige Sekunden später mit vollem Schwung hinunter auf das Waldgebiet stürzen. Wow! Wir sind ganz aus dem Häuschen vor Freude und brauchen einen Moment, um uns zu fangen. Denn Steinadler, die sind höchst selten, das wissen sogar wir. Und dann auch noch gleich zwei auf einmal!

Kulinarischer Höhepunkt
Ein Selfie, nicht mit dem Stein-, aber dafür mit dem Bronzeadler, muss dann natürlich erst recht sein! Ganz berauscht von dem denkwürdigen Ereignis marschieren wir anschließend gemeinsam mit einem anderen Wanderspaar, das die zwei Adler ebenfalls beobachtet hat, „hinab“ zur Rotwandhütte auf 2.283 m. Mittlerweile ist es schon nach Mittag, wir sind seit knapp zwei Stunden unterwegs, und während die wahnsinnig schöne Landschaft der Dolomiten, das Gehen und allen voran die Steinadler-Begegnung unseren Entdeckergeist definitiv gesättigt haben, sind unsere Mägen mächtig hungrig. Ein Paar Speckknödel müssen her! Und Gulasch, Schlutzkrapfen und ein Radler. Echte Südtiroler Bergkost eben. Und auch nach dem Essen bleiben wir mit unseren neuen Freunden auf der Terrasse sitzen, plaudern über dies und jenes, während unsere Augen immer wieder in die Berge wandern. Jeder für sich hält insgeheim Ausschau nach dem Steinadler-Paar, das irgendwo in den Felswänden sein Nest haben muss. Und das tun wir auch abends noch, beim verträumten Blick auf den Rosengarten von der Hotelterrasse aus. Ein Glas Pinot Bianco auf den Wandertag, der zum Abenteuer wurde und dessen Erinnerung ich, beim Gedanken an den Morgen, gegen kein Bett der Welt mehr tauschen möchte!
Sie möchten auch so einen Tag erleben? Dann sind Sie im Engel Gourmet & Spa in Welschnofen genau richtig. Am Fuß der Dolomiten erwartet Sie ein buntes Aktivprogramm mit mehreren geführten Wanderungen pro Woche – für jede Könnerstufe! (Er-)Leben Sie die Berge.
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