Ein himmlisches Detox-Wochenende

Ein Gast erzählt

Neulich lag ein Geschenk in Form eines Gutscheines aus dem Hotel Engel neben meinem Frühstücksteller und ich bin meinem privaten Engel um den Hals gefallen. Nun steht mir ein himmlisches Wochenende bevor, mit viel Entspannung, Entschlackung und einer ayurvedischen Reinigungskur.
Meine innere Mitte ist in den letzten Wochen auf der Strecke geblieben. Umso mehr: Ja, ich möchte ein Wochenende lang zur Ruhe kommen, mein Handy ausschalten, die Gedanken vor der Tür ablegen und genau die Energie aufbringen, die meine Detox-Kur braucht.

Ayurveda - Wissen um das Leben
Während sich die Straße durch die Schlucht schlängelt und sich als sanfte Bewegung in mir weiterbewegt, baut sich eine Ahnung auf: Ayurvedische Entspannung, eingewoben zwischen der zarten Aura des Karer Sees und den Urkräften der Dolomiten. Was für eine kosmische Kombination!

Ayurveda ist mir nicht unbekannt. Der menschliche Körper basiert auf Vata, Pitta, Kapha, den drei Lebensenergien. Im Zentrum der holistischen Heilkunst stehen Öl-Behandlungen, die Yoga- und Bewegungspraxis und eine kräutergestützte Ernährungsweise zur Regulierung der Verdauungsfeuer.

Im Moment liegt das Feuer aber eher in der Sommerluft. Es ist ein heißer Tag und bevor ich irgendwas mache, werde ich von der Rezeption im Hotel Engel schon herzlich in die Bar geleitet.

Lavendel und Jasmin - Ein blumiger Cocktailempfang
Vor mir steht ein langstieliges, geschliffenes Glas mit einer fast durchsichtig perlenden Flüssigkeit, die mich Schluck um Schluck in ein anderes Reich entführt - während die Sonne erste Schattengewächse über den Boden gleiten lässt, eine sanfte Brise sich in den Palmenblättern verfängt und die Kirschbäume dahinter dirigiert. Der Blütentrank wirkt. Ich komme an ...

... und werde von Engeln an der Hand genommen
Branka an der Rezeption begleitet mich zum Zimmer. Bei dreißig Grad im Außenraum und verschwitzt wie ich bin, erscheint mir das kühle Badezimmer wie ein Tempelbad, die Steinplatte, die Fliesen, die weißen Handtücher, mein flauschiger Bademantel, die vielen Aufmerksamkeiten in Form von Shampoo- und Seifenflakons - schillernde Grüntöne im Spiegel und unter dem Balkon kräuselt sich die Wasseroberfläche im blauen Swimmingpool.

Ich ziehe mich schnell um, denn schon geht´s zur Diagnose bei Claudio und da ist es dann vollends um mich geschehen: Ich tauche ein in die Gesundheitswelt, um erst 48 Stunden später wieder aufzutauchen.

Méthode Setti® - Energia magica
Claudio Setti, so heißt nicht nur der Therapeut, sondern auch die Methode: "Méthode Setti®". Ganzheitlich behandelt werden. Ganz sein. Sich rundum spüren, sich einbetten in das große Ganze. Das große Streben, die immerwährende Sehnsucht des Menschen. Auch meine. Mit starkem Händedruck werde ich von ihm und seinem Team begrüßt und begleitet von einer Kanne Weißdorntee in einen ruhigen Raum zur Diagnose geführt. Um ehrlich zu sein: Ich weiß gar nicht, wie mir geschieht. Während wir sprechen, scanne ich meinen Körper, meine Essgewohnheiten, mein Stresslevel, jedes Zwacken wird erfragt, jeder Verkrampfung nachgegangen.

Claudio macht eine Augendiagnose, er fühlt meinen Puls, beobachtet, wie ich sitze, spreche, schaue. Er empfiehlt mir einige pflanzliche Produkte, die von einem lokalen Apotheker, einer Koryphäe, wie ich nachher feststelle, eigenhändig aus den Pflanzen der Umgebung hergestellt werden. Außerdem besprechen wir die Ernährungsweise für die kommenden Mahlzeiten und Claudio leitet den Plan gleich in die Küche weiter. Normalerweise bin ich skeptisch. Aber hier spreche ich plötzlich frei, denn ich bin aufgehoben. Und umso leichter fühle ich mich.

Die erste Massage
In der Luft liegt der Geruch von Ylang-Ylang, das Zimmer ist hell, Mantrengesänge schweben aus der Anlage. Ich darf langsam sein und langsam beginnt die Massage mit ayurvedischen Streichbewegungen und sanftem Druck auf den Akkupressurpunkten. Jede Verspannung hat ihre Geschichte und mit warmem Öl wird sie gehört, darf sie sein und wird danach losgelassen.

Tridosha - Energie und Kunst am Teller
Inzwischen ist es Abend geworden, ich traumwandle ins Zimmer und würde mein Magen nicht knurren, würde ich wohl gleich das Land des Schlafes betreten. Aber ein ayurvedisches Menü erwartet mich. Tridosha - die Küche der drei Feuer. Maitre ist mein "personal waiter" sozusagen, mein persönlicher Engel in Essensfragen. Während Sternekoch Theodor Falser in der Küche zaubert, werde ich zum Salatbuffet geleitet. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen, bei all den Gerüchen auf den Tellern rundum. Doch Detox bedeutet auch, sich auf vegane Küche einzulassen. So streng das klingt, ich habe es nicht bereut. Am Salatbuffet gehe ich brav zum Rohkostbereich: Tomaten, Feldsalat, Kartoffeln, rote Beete. Fasziniert schaue ich auf die Salztöpfchen mit Salzflocken, schwarzem Meersalz und einer hawaiianischen roten Salzmischung. Doch leise schüttelt Maitre neben mir den Kopf. Ich bin kurz enttäuscht, da auf Salzentzug. Doch die gerösteten Sesamkörnchen am Tisch muntern mich sofort wieder auf und ich streue ein Löffelchen mehr über den Salat, sobald Maitre nicht zusieht.

Auf dem Teller folgen Kunstwerke. Übersät mit kleinen Blüten und Gräsern werden Reis und Gemüsegerichte getrennt serviert. Der Küchenchef holt die Kräuter, die meine Mahlzeiten schmücken, morgens aus den Wiesen, lässt mich Maitre wissen. Verschiedenste Geschmäcker wandern über meinen Gaumen. Herb, fruchtig, fremdartig. Masala-Würzmischungen werden mit Topinambur zu kleinen Cremetröpfchen vermischt, das auberginenblaue Püree kommt von deren Haut. Ich esse langsam, ja, mein ganzes System isst und ist auf pure Natur eingestellt.

Später wandle ich noch auf der Terrasse. Ein Gast setzt sich ans Klavier auf dem sich, wie könnte es anders sein, zwei Engel unter einem rosaroten Blumenstrauß auf ihre Unterarme stützen. Draußen verfängt sich die Abendröte in den Bergspitzen. Barman Fabio wippt mit dem Kopf und lächelt. Mit einem Weißdorntee als Absacker gehe ich schlafen.
Alles ist belebt - Alles fließt
... Und mit einem Zitronenwasser werde ich um halb sieben geweckt. Denn die Reinigung heißt natürlich: viel trinken. Das ist im Hotel Engel überhaupt kein Problem. Kaum wird man durstig, kommt man wieder an einem kleinen Wasserbecken vorbei. Die Quelle ist nicht weit oberhalb des Hauses und die Trinkstationen machen glücklich.

Außerdem plätschert auch der Dialog. Ich plaudere hie und da, mit Claudio, mit Maitre, dem Kellner, mit der herzlichen Dame an der Rezeption, mit Frau Kohler, mit Herrn Falser. Zwanglos, entspannt, informativ. Jeder weiß um das ganzheitliche Konzept und macht sich seine Gedanken dazu. Ein Zeichen dafür, dass hier sehr vieles richtig läuft. Wenn die Menschen frei sprechen, dann fühlen sie sich wohl. Dann sind sie im Einklang mit ihrem Tun.

... Gedanken schick´ ich fort, mit dem Wind
Zum Frühstück wird mir ein Müsli mit selbstgemachter Mandelmilch bereitet und ich erkenne den Koch am strahlenden Lächeln wieder. Er hat mich in der frühen Früh mit der heißen Zitrone geweckt, nun presst er mir einen Grapefruit-Saft. Ich probiere noch einen Löffel Hirsebrei und einen Löffel Porridge mit Zimt, mehr geht sich nicht mehr aus. Dafür kaue ich umso länger und ja, so langsam wie möglich. Mit goldgelber Kurkumamilch wird das Frühstück abgeschlossen.

Der Pool empfängt mich mit einem Wasser wie lauwarmes Öl, danach strecke ich mich unter einem hellen Baldachin. Ein zarter Wind fährt mir durch die Haare und bläht den weißen Vorhang auf, streift mir über den Rücken, während sich rundum die Blätter in den Kirschbäumen wiegen.

Atmen - Von der Erde in den Himmel Die nächsten Behandlungen beginnen mit Yoga im Turnraum. Personal Coach Claudio begleitet mich zur Basis, dem Atem, von den Zehenspitzen hin zum Kronenchakra. Mir wird ganz schwindelig anfangs, wie schnell ich mich verdrehe, wie schnell das Becken schräg wird, die Schultern sacken wieder ein. Aber wieder. Ich habe Zeit. Ich darf langsam sein. Mein Körper sucht seine Mitte und freut sich, sobald das leichte Seil des Atems ihn aufrichtet. Innen. Außen. Alles wird weit.

Die Kunst der achtsamen Hand Die zweiten und dritten Behandlungen gleichen mehr einem Tanz denn einer Therapie. Ein Dialog: dynamisch, sanft und kraftvoll, strecken, streifen, Öl. Ich freue mich über die Achtsamkeit, die mich umgibt. Die kleinen Zeichen der Zeit verschwinden mit der Entspannung aus dem Gesicht. Die massierenden Hände reagieren auf jedes noch so kleine Zucken, auf jeden Schmerz, auf jede Freude im Loslassen. Wir setzen uns danach noch zusammen, sprechen. Claudio weist mich auf einige Symptome und ihre Auswirkungen hin. Viel habe ich auch durch das Spüren erfahren und verstanden. Ich fühle mich gesehen. Auch die Dinge, über die ich nicht spreche, die nur mein Körper verrät.

Die Zwischenmahlzeiten sind wieder kleine Kunstwerke. Keine tierischen Eiweiße, wenig Salz, kein Zucker, Gemüsegerichte und Kohlenhydrate getrennt voneinander essen. Der Schönheit den Vorrang geben. In der Harmonie von Körper, Sinnen, Verstand und Seele nachklingen dürfen. Nach Tagen schwinge ich noch in dieser Melodie.

Danke für dieses Geschenk. Danke an meinen Privatengel und an die vielen Engel im Hotel. Danke für die Achtsamkeit. Danke für den richtigen Zeitpunkt.
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